Allmende-Gedanke
Im Mittelalter waren in Mitteleuropa Allmenden Weiden oder Wälder, die von definierten Dorfgemeinschaften gemeinschaftlich genutzt wurden. Mit der Zunahme von Feudalbesitz und der Einführung der Leibeigenschaft verschwanden diese Äcker mehr und mehr. Alte Flurbezeichnungen oder Straßennamen weisen aber noch heute darauf hin. Der Begriff Allmende bezieht sich also auf gemeinschaftliche Nutzung und Teilung von Erträgen. Dahinter stehen Vorstellungen von Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Fürsorge, die für die damaligen Gesellschaften überlebensnotwendig waren.
Heute sind alle drei Ideen auf tiefgehende Art bedroht, in Deutschland besonders die Nachhaltigkeit und die Gemeinschaft.
Eine in Bezug auf die Umwelt nachhaltige Gesellschaft berücksichtigt die gegenwärtigen und zukünftigen Grundbedürfnisse auf gerechte und faire Weise, ohne kommenden Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Wir können das auch “eine enkeltaugliche Umwelt” nennen. Dabei denken wir nicht nur an eine oder zwei Generationen, sondern an alle nachfolgenden.
Wenn aber die einzelnen Glieder einer Gemeinschaft sich gegenseitig bekämpfen, wenn die Schätze der Natur aufgebraucht und verschwendet werden, dann gehen Gesellschaften zugrunde und Zivilisationen werden zerstört. Wir müssen wieder lernen, mehr zu teilen, achtsam zu sein und das Miteinander zu pflegen. Das verstehen wir unter „Neuer Allmende“ und dafür gibt es viele Beispiele. Mit dem Allmende-Waldgarten in Edingen-Neckarhausen bauen wir ein neues Beispiel dafür auf.