Pflanzregeln
Was wir nicht wollen und warum
Ein Waldgarten ahmt de Prinzipien eines natürlichen Waldes mit Nutzpflanzen nach. Dabei werden die natürlichen biologischen Zusammenhänge in Boden und Luft weitgehend ausgenutzt. Der Boden mit seinen unterschiedlichen Besiedlungen wird unterstützt, Wasser möglichst im Boden gehalten, die Luft nicht mit Schadstoffen belastet. Demzufolge wollen wir keine „Unkraut“-vernichter und keine chemischen Dünger. Beide würden Besiedlungsgleichgewichte stören. Aber auch die Pflanzen, die wir verwenden, sollen die Natur als Gesamtorganismus unterstützen. Wenn wir also Büsche und Blütenpflanzen aussuchen, nehmen wir solche mit ungefüllten Blüten und aus der Region oder wenigstens einheimische, die von Bienen und Insekten reichlich angeflogen werden. Da wären Forsythien zum Beispiel ganz ungeeignet, die werden fast gar nicht angeflogen. Weißdorn, Hartriegel, Holunder hingegen ist sehr gut, ebenso die Obstbäume. Wir pflanzen auch nicht gerne gleiche Bäume nebeneinander, denn manche sind äußerst eigen, was ihre Nachbarn betrifft. Wir benutzen auch gern Effektive Mikroorganismen (EM) und Mykorrhiza-Pilze zur Unterstützung der Lebensgemeinschaften. Sehr hochgezüchtete Sorten pflanzen wir nicht, viele davon sind äußerst sensible Kreaturen, die viel Pflege benötigen. Samen möchten wir möglichst nur aus biologischem Anbau und als samenfeste Sorten benutzen. Hybride mögen wir nicht. Hybridzüchtungen müsste man immer wieder neu kaufen, das ist nicht in unserem Sinne. Der Waldgarten, einmal angelegt, soll sich möglichst selbst erhalten, d.h. auch, dass die Gewächse sich selbst vermehren dürfen. Insgesamt bevorzugen wir bei allen Pflanzen heimische und regionale Sorten, dabei sind wir aber nicht so streng, denn dem Klimawandel muss man schon Rechnung tragen. Darum sind uns südeuropäische Sorten auch willkommen. (HF)