Obstbaumlebensgemeinschaften
Es ist immer mühsam, konkurrierende Pflanzen von jungen Nutzpflanzen fern zu halten, damit sie diese nicht überwuchern und ihnen die Nährstoffe wegnehmen. Deshalb werden sie meistens „Unkräuter“ genannt und immer wieder auch mit Chemie bekämpft. Wir nennen sie lieber „Beikräuter“, denn sie haben auch eine Lebensberechtigung, nur möchten wir sie nicht in großer Menge gerade dort haben. Warum nicht die Natur zu Hilfe nehmen? Junge Obstbäume mögen kein konkurrierendes Gras an ihrer Wurzelscheibe. Mulchen ist jetzt das Zauberwort. Das Gras kann man prima mit unbedruckter Pappe unterdrücken, Kompost darauf und Unterstützerpflanzen um den Baum herum pflanzen: Beinwell ist eine hervorragende Mulchpflanze und Beikrautbremse, kurze Wurzelstücke reichen schon, um neue Pflanzen auszubilden. In der Nähe des Baumes kann man einen Weinstock pflanzen, der hält Wühlmäuse von den Wurzelstöcken fern. Minze unterstützt den Weinstock, der Wein kann am Baum hochranken. Um die Wurzelscheibe herum etwa im Umkreis von zwei Metern kann man Beerensträucher setzen, vor allem an der Nordseite, so dass eine Art kleine Sonnenfalle gebildet wird, davor dann Gemüsepflanzen, Erdbeeren etc. Damit ist schon ein erster kleiner vertikaler Garten entstanden, der das ganze Jahr über beerntet werden kann. Mehrere dieser Obstbaumlebensgemeinschaften in gebührendem Abstand bilden einen Waldgarten.
Sind die Bäume erstmal groß und wurzeln weit in die Tiefe, sind die Oberflächenpflanzen nicht mehr so ein Konkurrenzthema. Da werden sie dann großzügig.
Im Waldgarten haben mehrere Teams inzwischen damit begonnen, solche Obstbaumlebensgemeinschaften anzulegen. Es dürfen auch gerne sich noch weitere Gruppen zusammen finden, die solch ein Beet anlegen und pflegen.
Zur Zeit ist es sehr trocken, dringend wären ein paar Regentage. So müssen wir mit Gießkannen wässern.