Der stahlblaue Grillenjäger
Die Insektenhotels im Allmende-Waldgarten sind gut frequentiert. Viele Zimmer sind schon besetzt, gelegentlich kann man seltsame Wesen beobachten. So wie diese große blauschwarze Wespenart, die hier von Kurt fotografiert werden konnte. Insektenexperten aus dem Nabugarten wiesen uns darauf hin, dass es sich hier um den stahlblauen Grillenfänger (Isodontia mexicana) handelt. Sie fängt eine Grille, betäubt sie mit einem Gift und bringt sie dann in die Bruthöhle, wo sie als Nahrung für ihren Nachwuchs dient. Diese für den Menschen ungefährliche Art ist eine Grabwespe, die in den 60er Jahren aus Nord- und Mittelamerika über Frankreich nach Europa eingeschleppt wurde und sich zunehmend ausbreitet. Sie ernährt sich von Nektar und Pollen, besonders beliebt ist die auch aus Amerika eingewanderte kanadische Goldrute. Für ihre Brut sucht sie sich natürliche Höhlen, in denen sie mehrere hintereinander gelegene Brutzellen anlegt, die sie durch Grashalme voneinander trennt. Nur für die Brut nutzt sie tierische Nahrung. Dazu besorgt sie sich eine fette Grille, die sie gelähmt zu der Brut stopft und und verstopft die Bruthöhle wiederum mit einem Grasbüschel. Die wärmeliebende Art kann sich mit dem Klimawandel immer weiter nach Norden ausbreiten, scheint aber keine heimischen Arten zu bedrohen. Die Bruthöhlen von Wildbienen werden meist mit Sand oder Lehmpfropfen verstopft, deshalb kann man die Zimmerchen der Grillenjäger anhand der herausragenden Grasbüschel gut erkennen. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.