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Der Boden: endlose Ressource ?

Allmählich fallen die Blätter ab, die schöne Herbstfärbung verschwindet und die Pflanzen ziehen sich in die Erde zurück. Nährstoffe, die über das Jahr gebildet wurden mittels Photosynthese, sind jetzt im Boden gespeichert. Die oberirdischen Teile der Pflanzen bleiben am besten auf dem Boden liegen, um Wurzelstöcke und Bodenlebewesen vor Kälte zu schützen. Wir haben übers Jahr schon fleißig gemulcht, jetzt können wir das nochmal verstärken, auch um die noch kleinen Bäume vor Frost zu schützen und die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Wir graben nicht um. Die Bodenlebewesen sollen ihre Arbeit in Ruhe und in den ihnen eigenen Strukturen fortsetzen können. Die Mulchschicht wird allmählich weniger, weil die Bestandteile in den Boden gezogen werden und so die Fruchtbarkeit erhöhen. Im Frühjahr kann man die Schicht beiseiteschieben und dazwischen in einen lockeren krümeligen Boden pflanzen. Der Boden ist ein Schlüsselelement der Natur, ein System mit einer riesigen, unfassbar großen Oberfläche, mit luftigen Zwischenräumen, Kapillaren und Krümeln, in denen sich unvorstellbar viele Lebewesen bewegen und arbeiten. In einem Gramm Boden können eine Milliarde Bakterien leben, wir kennen noch lange nicht alle ihre Arten. Zusammen mit den größeren Lebewesen, Nematoden, Larven, Würmern und Pilzen verarbeiten sie das organische Material und speichern Nährstoffe und CO2 im Boden. Der Boden ist damit ein wichtiger CO2-Speicher. Zusammen mit oberirdischen Pflanzen und den Wäldern wird in den Wald- und Agrarsystemen so viel CO2 gespeichert, wie Deutschland derzeit emittiert, auf 23 Jahre hochgerechnet. Dabei gibt es diesen belebten Teil der oberen Erdkruste erst seit 500 Millionen Jahren und er ist sehr dünn, nur eine feine Haut über dem Planeten Erde, und so kostbar. Ohne den Boden würden wir verhungern. Umso unverständlicher ist, wie achtlos vielerorts mit ihm umgegangen wird. Täglich werden riesige Flächen versiegelt, vielfältig wird der Boden misshandelt mit riesigen Maschinen und Chemikalien u.s.w. Wenn aber jeder, der es irgendwie kann, seine eigenen kleinen Flächen Garten, Vorgarten mit Respekt und humusaufbauend behandeln würde, wäre schon viel gewonnen. Das Waldgarten-Prinzip kann man sehr einfach anwenden, wenn man sich von einigen überlieferten Gartenprinzipien verabschiedet. Es sieht nicht ordentlich aus, aber macht viel mehr Spaß! Und wenn man will, liefert er sogar Lebensmittel!

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Über uns

Rolf Stahl ist Eigentümer des Grundstückes „Am „Kirchhofpfad links“ in Neckarhausen, das er dem Verein verpachtet hat. Er ist Initiator und Verantwortlicher der lokalen Ökostromer-Bürgerinitiative und seit Jahren in Edingen- Neckarhausen aktiv in der Ökologischen Bewegung tätig. Außerdem war er der Initiator des lokalen Repair-Cafés. Vor seiner Verrentung hat er in einem technischen Beruf gearbeitet.…

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Wintergemüse

Grünkohl, Palmkohl, Kalette, Wirsing, Rosenkohl, Sprossenkohl, Brokkoli, Zichorien wie Radicchio, Grumolo green und red oder Chicorée, Feldsalat, Winterpostelein, Winterkopfsalate, Asiasalate, Mizuna, Stielmus, Pak Choi, Tatsoi, Ruccola, Kerbel, Koriander, Karotten, Pastinaken, Petersilienwurzel, Winterporree, Frühlingszwiebeln, Rote Rüben, Herbstrübchen, Steckrüben, Lagerkürbisse, Lagerzwiebeln, Knoblauch,…

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Ein Dankeschön den Spendern

Wie konnten wir nur so schnell so viele Bäume und Büsche bekommen? Einen großen Teil hat uns die Gemeinde Edingen-Neckarhausen zur Verfügung gestellt, die den Verein sehr unterstützt. Herzlichen Dank dafür! Der Waldgarten wird die Gemeinde auch um ein weiteres Biotop bereichern und den Kindern der Gemeinde Anschauungsunterricht über viele Prozesse der Natur ermöglichen, da sind wir sicher.

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