Bodenpflege
Die Natur macht es uns ja eigentlich vor: Nach beispielsweise einem Vulkanausbruch bedeckt heiße Lava und Asche große Flächen. Jede Vegetation ist vernichtet. Die Lava kühlt ab, der Wind bringt Staub, der sich ablagert und kleine Samen, die liegen bleiben. Vogelkot bringt weitere Samen. Kleine Pflänzchen wachsen, sterben ab, verrotten und werden zu Erde. Im Lauf der Jahre werden es mehr und mehr und es bildet sich eine Humusschicht. Nach zehn Jahren ist der Boden wieder überwuchert. Die Mineralien der Lavaschicht lösen sich und düngen die Pflanzen. Auf vielen ehemaligen Lavafeldern wachsen heute die köstlichsten Weintrauben.
Warum sollte das auf unserem nahrhaften Lehmboden anders sein? Räumt man hingegen alles Schnittgut von Feldern, Beeten und Rasenflächen ab, so entfernt man nährstoffhaltige Biomasse und der Boden verarmt. Man ist gezwungen, neue Nährstoffe in den Boden zu bringen, also zu düngen. Wasser verdunstet bei unbedecktem Boden auch viel. Man muss viel gießen.
Kann man das nicht anders machen? Warum nicht das Schnittgut liegen und verrotten lassen, alle Nährstoffe am Ort lassen und Wasser sparen. Entnimmt man viele Feldfrüchte, kann man kleine Mengen Mist als natürlichen Ersatz oder Hackschnitzel aufbringen. Sinnvolle Fruchtfolgen und Mischkulturen sind weitere Methoden. Das alles klingt nach blanker Theorie, ist aber bereits vielfach erprobt. Im Allmende Waldgarten werden wir versuchen, beispielhaft so zu wirtschaften. Wir freuen uns über tatkräftige Unterstützung!